Zwei Gästeführer unseres Vereins erhielten aus den Händen unseres Oberbürgermeisters die Ehrenamtscard. Beide sind nicht nur in unserem Verein sehr aktiv, sondern überall dort, wo sie gebraucht werden.
Uwe Lehmann ist seit rund 20 Jahren ein „historisch aktiver Netzwerker" in Gera. Anfangs nur im Stadtzentrum als Nachwächter unterwegs, hat er mittlerweile seine Rundgänge auf die Ortsteile Zwötzen, Untermhaus und Lusan ausgedehnt und leitet außerdem Besucher durch die Gerschen Höhler.
Bis ins kleinste Detail recherchierte er als es 2011 darum ging, eine Chronik zum 700-jährigen Bestehen von Zwötzen zu erstellen. Dies führte gemeinsam mit seinen Mitautoren zur Gründung des Geschichtsvereins Zwötzen e.V., der inzwischen regelmäßig in den „Anker-Heften“ Beiträge zur Geschichte dieses Teils von Gera publiziert. Daneben engagiert er sich in der Kirchgemeinde Zwötzen und organisiert die offenen Abende in der Zwötzener Kirche. Dort referieren Hobby-Historiker zu unterschiedlichen Themen. Diese kostenlosen Veranstaltungen werden von den Zwötzenern rege besucht. Auch hat Uwe Lehmann bereits mehrere Bücher mit Anekdoten aus seiner Heimatstadt veröffentlicht.
Lydia Raupach ist seit 2019 Gästeführerin in unserer Stadt. Sie liebt es, Geschichte in Geschichten zu erzählen. Die Touren zu „Frauen in Gera“ und zum „musikalischen Gera“ hat sie kreiert. 2024 nahm sich Lydia Raupach eines ganz besonderen Projekts an. Unter dem Titel „Geschichte findet Stadt“ stand das jüdische Leben in Gera im Fokus.
Vier Schulklassen näherten sich diesem Thema auf verschiedenen Wegen. Zwei Klassen produzierten einen Film bzw. ein Theaterstück, eine dritte Klasse erstellte künstlerische Postkarten, eine weitere erarbeitete einen Stadtplan mit Stätten jüdischen Lebens in unserer Stadt. Das mehrere Monate dauernde Projekt „Geschichte findet Stadt“ endete am 30. November im Kultur- und Kongress-Zentrum mit einem „Salonabend bei Biermanns“, bei dem die Schüler ihre Ergebnisse bewegend präsentieren. Alle Arbeiten der Schüler sind so ausgelegt, dass sie weiter verwendet werden können. Lydia Raupach hat das Projekt, das neben den Schülerarbeiten auch öffentliche Veranstaltungen für interessierte Gäste einschloss, in wochenlanger Arbeit, auch in ihrer Urlaubszeit, vorbereitet und immensen Aufwand betrieben. Alles dies mit dem Hintergrund eines Vollzeit-Jobs in Jena.